Das Institut für Neuphilologie der Fachhochschule Nysa (Neisse) in Zusammenarbeit mit dem Germanistischen Institut der Universität Wroclaw möchte Sie zur Tagung
Räume der Kultur. Kulturräume. Im Spannungsfeld zwischen Kontinent,
Nation und Region
einladen.
In der heutigen (europäischen) Welt beobachten wir Spannungen, die eine Reihe von kulturellen Tendenzen erkennen ließen: Haben wir es in einer angeblich globalisierten Welt mit einer Renaissance des Nationaldenkens zu tun? Sind wir auf ein multikulturelles Europa vorbereitet? Welche Rolle sollen die Heimaten in der intendiert globalisierten Wirklichkeit spielen? Welche kulturelle Profilierung sollen die ehemals hybriden, heute monoethnischen Gebiete wie etwa Schlesien innerhalb der national geprägten Narrative spielen? Welchen Sinn haben die Germanistiken, die am Rande des deutschen Sprachbereiches wirkten und bis heute wirken? Wie sind die methodischen Zugänge zu den räumlich profilierten historischen Denkweisen zu erschließen? Siebenbürgen, Schlesien, Ostpreußen, Galizien, aber auch die Slowakei, Südtirol, Kärnten, Eupen-Malmedy, Schleswig das sind die beispielhaften Bereiche, die uns als Kulturräume in historischer Hinsicht interessieren. So möchten wir diejenigen Kollegen zu unserer Tagung einladen, die sich mit den Kulturräumen historisch (diachron) oder auch synchron beschäftigen, um die Herangehensweisen innerhalb der Forschung und Lehre oder aber auch in der bürgerlichen Wirkung zu erschließen. Wenn Sie also zu den historischen Regionen arbeiten und sich die Fragen über den Sinn Ihrer Arbeit im Spannungsfeld zwischen Zentrum und Peripherie stellen, dann sind Sie bei uns sehr willkommen.
Der andere Komplex ist den Räumen der Kultur gewidmet, soll also nach unserer Absicht die methodischen Fragen schärfer umkreisen. Die Beschäftigung mit dem angeblich Klein-Regionalen setzt Interkulturalität, Medialität, Kommunizierbarkeit, Interdisziplinarität voraus. Aus diesen methodischen Prämissen ergeben sich weitere Fragestellungen: Kann man ein gemeinsames Modell einer räumlichen Beschäftigung entwickeln? Oder aber muss man immer die Besonderheiten einzelner Räume (Regionen, Heimaten) berücksichtigen? Welche Rolle spielen die erdachten Räume (wie etwa Unterleuten bei Juli Zeh?) Wie sind die kritischen Potentialen des Räumlichen einzuschätzen? Ist wirklich die räumliche Beharrlichkeit ein Merkmal eines territorialen, konservativen Menschen?
Um über diese Fragen zu diskutieren, möchten wir Sie nach Neisse einladen, und zwar in der Zeit von 14.11. bis 17.11.2018
Wir hoffen, dass uns es gelingen wird, die Aufenthaltskosten zu bestreiten. Deshalb möchten wir alle Interessenten um einen kleinen Unkostenbeitrag von 50 EUR bitten, der für die Druckkosten der vorgetragenen Referate bestimmt wird. Die Veröffentlichung wird in Deutschland erfolgen.
Die Einladung richtet sich an Germanisten, Kulturschaffende, Wissenschaftler aus den Grenzregionen des aktuellen und ehemaligen deutschen Sprachraumes. Die Sprache der Tagung ist Deutsch.
Bewerbungen mit Vortragsvorschlägen (Abstracts 200-300 Worte) und einer kurzen Biographie senden Sie bitte bis zum 31. Mai 2018 an beata.giblak@pans.nysa.pl oder wojciech.kunicki@uwr.edu.pl.
Tagungsorte: | Staatliche Hochschule Nysa (Neisse) Polen, Institut für Neuphilologie Universität Wroclaw, Polen, Germanistisches Institut |
Veranstalter: | Dr. Beata Giblak Staatliche Hochschule Nysa Prof. Dr. habil Wojciech Kunicki Staatliche Hochschule Nysa / Universität Wroclaw |